Trackspatz auf Weltreise

Von Sousse nach Douz - Teil 2

Von Sousse nach Douz - Teil 2

Jetzt schnüren vor in mäßigem Tempo (wie es unseren alten Knochen geziemt) durch nach Douz. Ein lebendiges Städtchen, das wir aber erst mal nur durchqueren: Wenige Kilometer hinter Douz führt uns das Navi direkt in die Wüste. Und dann sehen wir ihn schon stehen: Den Steyr-LKW der „Pistenkuh“. Was für ein Hallo, als wir direkt neben ihnen anhalten!


Pistenkuh

PistenkuhUnd dann wird erst einmal gequatscht. Wir tauschen Erfahrungen, Tips und Hinweise aus – und davon gibt es wahrlich viele. Schließlich ist für uns vieles immer noch neu, und Sabine und Burkhard kommen gerade von einer fast unmöglichen Tour durch Algerien. Die beiden haben allerdings auch noch jede Menge zu tun mit der Bearbeitung verschiedener Reisehandbücher und anderer Publikationen, so dass wir mit dem Anbruch der Dunkelheit und dem höchst unangenehmen Angriff monströser Mückenschwärme jeweils unsere mobilen Heimstätten aufsuchen.

Zum Morgenkaffee treffen wir uns wieder.

In Gabes hatten wir noch vier Doraden hinreichender Größe erstanden nebst Kartoffeln. Sabine steuerte einen leckeren Möhrensalat bei, und so hatten wir an diesem Tag ein superbes Festmahl.
Willkommen für die beiden waren auch die mitgebrachten Offroad-Magazine. Sowas hatten sie schon lange nicht mehr in der Hand gehabt.Festgefahren

Vergraben

Am nächsten Tag zogen wir dann aus der Wüste auf den Campingplatz von Douz. Erst der LKW. Kaum war er weg, preschte ein Pick-Up mit zwei streng wirkenden Herren in Lederjacken heran, die wissen wollten, wo denn das große Auto hin sei. Ja, man kümmert sich…
Und als wir dann hinterher wollten, kamen wir etwa zehn Meter weit: Und schon hatten wir das Auto hingebungsvoll im tiefen Sand eingegraben, und unsere teuren Sandbleche konnten zweigen, ob sie ihr Geld wert sind.
Sie sind.

Douz - Markttag

Es war Markttag in Douz, und entsprechender Trubel herrschte in der Stadt.
Von zehn Fahrzeugen sind neun Mopeds oder Roller. Bei zehn Mopeds oder Rollern ist jeweils bei elf der Auspuff ausgeräumt. Es ist ein unvorstellbares Geknatter!

Douz MarkttagAber erst mal auf den Campingplatz, wo wir dann mit der Pistenkuh wieder allein waren. Eine heiße Dusche! Wundervoll.
Nachmittags dann auf den Markt Gemüse kaufen. Zuerst die Befürchtung, dass uns als Touristen ohne Erfahrung überhöhte Preise abgeknöpft werden, aber alles schien reell abzugehen.
Abends dann wieder der Stechmückenüberfall, der uns in die Mobile flüchten ließ. Und dann ab halb zehn: Hochzeitsfeier direkt neben uns. Laut. Lebendig. Bis in die Morgenstunden.


Am nächsten Tag: Die Pistenkuh verabschiedet sich. Sie wollen in einer guten Woche in Deutschland Zwischenstation machen.
Dafür sind abends zwei andere Deutsche aus Darmstadt eingetrudelt: Sie wollen die Sanddünen mit Fahrrädern befahren. Das Bekloppte: Das tun die auch!

Gegen Mittag gehen wir zusammen auf den Viehmarkt – der aber leider fast schon abgeräumt ist. Wir fotografieren noch die „Doppelstockverladung“ einer kleinen Schafherde, und prompt verlangt einer Geld für unser Fotografieren. Also hat auch diese hässliche Seite Tunesien erreicht. Na wie toll!
In einem Straßencafé kommen wir ins Gespräch mit einer Österreicherin, die sich hier vor einem knappen Jahr mit einem Beduinen verlobt hat, den sie über Facebook kennengelernt hat. Und es scheint gut zu klappen. Normalerweise wird intensiv vor dem Eingehen solcher Verhältnisse gewarnt.

Am Nachmittag schneidet mir Julie die Haare. Und es klappt gut. Normalerweise wird intensiv vor dem Eingehen solcher Gefahren gewarnt.
Abends ab halb zehn: Tunesische Hochzeit. Laut. Lebendig. Bis in die Morgenstunden.

Freitag: Unsere Radfahrer wollen auf Tour, verquatschen sich aber mit uns und „flüchten“ schließlich erst am Mittag in die Dünen. Wir beschließen, noch eine Nacht zu bleiben und auf einen ausgedehnten Stadtbummel zu gehen. Dabei freuen wir uns ständig darüber, dass wir zwar als Touristen wahrgenommen und begrüßt werden, aber ohne die fordernde Aggressivität in Marokko. Wenn wir ein Angebot ablehnen, wird dies akzeptiert.
Wenn nur dieses ohrenbetäubende Geknatter nicht wäre!

Abends ab halb zehn: Tunesische Hochzeit. Laut. Lebendig. Bis in die Morgenstunden.
Na ja, am nächsten Tag geht es auf den großen Salzsee. Ohne Hochzeit. Ohne Mopeds

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Zausel

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Der Trackspatz guckt immer erst mal drauf, ob's sich nicht schon wieder um Werbe-Spam handelt

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