Trackspatz auf Weltreise

Im Sturzflug nach Hause

Im Sturzflug nach Hause

Kurzfristig mussten wir unsere Planung über den Haufen werfen und im Geschwindmarsch von Albanien aus nach Hause flitzen.

Felix in einer sehr engen Kurve

Nun, wir hatten sowieso vor, in den nächsten Tagen kurz (!!!) daheim reinzuschauen. Nur eben nicht ganz so früh und nicht so lange, wie es sich jetzt abzeichnet.

Grund: Julies Übergang in die Rente. Da will sie dann doch persönlich vor Ort sein – für den Fall, dass es noch Sachverhalte zu klären oder Dokumente beizubringen gilt. Die Auskunft des Arbeitgebers war: „Sie brauchen nicht vor Ort zu sein und können beruhigt Ihre Reise antreten. Da müssen Sie sich um nichts kümmern; das geht alles automatisch.“

Was für ein Humbug! Gut, dass wir dem nicht getraut haben.

Recherchen ergaben, dass da NICHTS „automatisch“ geht – und dass es noch Sachen zu bearbeiten und zu organisieren gilt, an die man erst mal gar nicht gedacht hat.

Und es geht natürlich um eine Ressource, deren man auch als Langzeitreisender bedarf: Um viel Geld. Und darum, dass man es auch zeitgerecht auf dem Konto haben möchte.

Also haben wir aus dem Stand das Dach runtergeklappt, kräftig in die Reifen gehustet und Gas in Richtung Heimat gegeben. Knapp 2000 km.

Felix auf einer Straße an einer Schlucht

Dorn im Auge war Slowenien, wo man auf der üblichen Route entlang der kroatischen Küste für wenige Kilometer Autobahn eine Vignette für satte 30 Euro kaufen muss. Klar, es gibt Schleichwege, aber die slowenischen Wegelagerer machen da auch ein Schlupfloch nach dem anderen dicht. Also hielten wir uns gleich weiter östlich und peilten den österreichischen Grenzübergang Bad Radkersburg an. Sprich: Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Österreich lautete jetzt unsere Route – ein paar Kilometer länger, aber dafür mit dem guten Gefühl, unser Geld nicht diesen Halsabschneidern hinterhergeworfen zu haben.

Das Geld kriegten jetzt die Österreicher. Aber erstens sind die Ösis billiger (alles zusammen 22,40€), und zweitens nutzen wir da wirklich beeindruckende Verkehrsbauten und nicht nur ein paar lumpige Kilometer schlechten Asphalt.

Felix entlang einer schmalen Bergstraße

Und jetzt sind wir daheim und hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wollen wir so schnell wie möglich wieder los. Das Fernweh zieht und zieht und zieht. Auch läuft uns die Saison davon: Unsere weiteren Ziele hängen ja auch mit der Jahreszeit, der Temperatur und mit dem Wetter zusammen. Georgien im Spätherbst ist nicht so prickelnd wie im Spätsommer. Unsere gesamte weitere Planung müssen wir mit jedem Tag, der hier verstreicht, neu auf den Prüfstand stellen.

Auf der anderen Seite ist es doch ganz nett, hier mal wieder aufzuschlagen. Allein der Luxus, nachts vom Bett aus mal eben trockenen und sauberen Fußes aufs Klo und wieder ins Bett zu gelangen. Oder der Luxus einer Waschmaschine.

Ganz zu schweigen vom Traum einer richtigen Badewanne.

Außerdem nutzen wir natürlich die Zeit, um uns um verschiedene Dinge zu kümmern. Fürs Auto stehen Inspektion und TÜV an. Für Julie und mich stehen Inspektionen beim Arzt an (hätten wir eh gemacht – fürs Auto wie für uns).

Letzte Impfungen (u.a. Gelbfieber, was in meinem Alter nicht unproblematisch ist) müssen erledigt werden.

Und gaaaaaaanz wichtig: Natürlich freuen wir uns, alte Freunde und Bekannte zu treffen. Natürlich lechzen wir nach einem Gottesdienst in unserer Heimatgemeinde.

Im Moment hängen wir also, solange die ganzen organisatorischen Dinge ( und da geht es nicht nur um die Rente) nicht abschließend geklärt sind, in der Luft. Ein paar Kurzreisen könnten drin sein, wenn wir länger hier festsitzen.

Ein paar Erlebnisse auf unserer bisherigen Reise werden wir noch aufarbeiten und hier davon berichten. Und dann werden wir warten.

P.S.: Unser Garten sieht aus wie Sau!

Unser Rasen ist lange nicht gemäht worden

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Zausel

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Der Trackspatz guckt immer erst mal drauf, ob's sich nicht schon wieder um Werbe-Spam handelt

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