Trackspatz auf Weltreise

Grenzerfahrung Ukraine

Grenzerfahrung Ukraine

Ab in den Wilden Osten!

Wie erwähnt, haben wir Bammel vor dem Grenzübertritt. Horrorgeschichten von kilometerlangen Schlangen, absolut unverständlichen Formularen und bis ins Mark korrupten Grenzbeamten gehen uns nicht aus dem Kopf. Wir meiden den Hauptübergang Krakovec und fahren zum kleinen Übergang Budomierz. Klein???

Vor der Grenze kommen wir zu einer etwa einen Kilometer langen „Pufferzone“, bestehend aus drei Fahrspuren plus LKW-Spur zur Aufnahme bei starkem Reiseverkehr. Gigantisch. Von wegen klein. Das einzige Fahrzeug weit und breit sind wir. Aber das heißt noch nichts. Wir haben gelesen, dass gerade bei geringem Aufkommen die Abfertigungszeiten stark steigen.

Die Spuren am Kontrollpunkt selbst sind nur in polnisch und ukrainisch (also kyrillisch) gekennzeichnet. Wir stellen uns einfach dort hin, wo schon andere Autos abgefertigt worden sind. Der einsame (polnische) Grenzbeamte schüttelt den Kopf. Wir wollen zu ihm hinfahren, aber er bedeutet uns, stehenzubleiben. Eine junge Frau, die in seiner Spur steht, übersetzt: Wir können am Auto warten. Er wird zu uns kommen. Kurz danach kommt er, nimmt unser Pässe und die Autopapiere, schaut kurz in die Kabine und verschwindet im Büro. Fünf Minuten später öffnet sich sein Schiebefenster, er reicht unsere Papiere heraus – und das war‘s. Aber das heißt ja noch nichts: Noch sind wir ja in der EU. 20 Meter weiter beginnt die Ukraine.

Ein junger Grenzsoldat springt zu uns und verlangt: Pässe und Zulassung.

Formulare? Internationaler Führerschein? Grüne Versicherungskarte? Sonderzahlung? Gepäck ausladen? Noch mal Sonderzahlung? Einkommensbescheinigung? Deklaration für Kameras und Computer, Tablets und Handys? Angaben zum mitgeführten Bargeld? NICHTS davon.

Nach einigen Minuten dann doch offensichtlich ein kleines Problem: Unsere Papiere werden zum nächsthöheren Beamten gebracht, der aber auch nicht recht weiter weiß. Man lässt einen noch ranghöheren kommen, der etwas Englisch kann: Wir reisen als PKW, der Felix ist in Deutschland aber als LKW zugelassen, firmiert jedoch als Wohnmobil. Kurzes Kopfkratzen und dann offensichtlich die Anweisung: „Mach einfach!“ Und schon darf unser Gefährt als PKW einreisen. Wir bekommen einen kleinen Laufzettel für den Ausfahrtsposten, unsere Pässe – und schon sind wir in der Ukraine.

Der ganze „Spaß“ hat trotz der Unklarheiten insgesamt keine halbe Stunde gedauert, wir wurden freundlich und zuvorkommend behandelt, und nicht mal ansatzweise war etwas von Korruption zu spüren.

Noch nicht mal unsere Reise-Salzstreuer waren Bedingung der Einreise :-) 

Unsere Reise-Salzstreuer

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Zausel

Zausel

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Der Trackspatz guckt immer erst mal drauf, ob's sich nicht schon wieder um Werbe-Spam handelt

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