Thassos – „eine Insel mit zwei Bergen“

Thassos – „eine Insel mit zwei Bergen“

Über Griechenland haben wir bisher noch nicht viel geschrieben. Obwohl wir nun schon oft dort waren und viel erlebt haben. Im Zick-Zack haben wir schon alles abgegrast und jeden Offroad-Track kaputtgefahren.

In diesem Jahr kommen wir aus der Ukraine her nach Griechenland und steuern zielstrebig auf Thassos zu. Geht aber nicht – da liegt Wasser dazwischen. Thassos ist eine Insel im östlichen Griechenland. Gar nicht mal weit von der Türkei entfernt.
Thassos ist einfach zu erreichen. Man fährt einfach auf die Fähre, ohne zu schauen, wann überhaupt eine losfährt. 40 Minuten dauert die Überfahrt. Die Insel Thassos aus Sicht von der FähreDie Insel Thassos aus Sicht von der Fähre

Wir umkreisen die Insel im Uhrzeigersinn. Mitten über die Insel fahren geht nicht. Da liegen dicke Berge dazwischen. Hohe und felsige. Das heißt: Offroadfahren. Großartige Strecken gibt es hier. Ein Grund, warum wir überhaupt hier sind. Aber nicht nur deswegen – die Insel ist wirklich schön! Abwechslungsreich – nicht so eintönig, wie z.B. Korfu oder so… Auf Thassos gibt es alles.

Wir erreichen die Marble Beach. Da fallen uns schon mal die Augen raus. Ein Strand, wie in der Südsee. Das Wasser ist so klar, dass man meinen könnte, es sei gar kein Wasser da und die Boote schweben in der Luft. Nebendran wird Marmor abgebaut. Der ist so weiß, dass dicke Sonnenbrillen notwendig sind, um überhaupt die Augen öffnen zu können. Wir übernachten dort auf einer Klippe. Marble Beach - Ein Strand wie in der SüdseeMarble Beach - Ein Strand wie in der Südsee

Giola ist ein Wasserloch. Ein besonderes Wasserloch. Ein von der Natur geformtes Pool, das ständig vom Meerwasser gefüllt wird. Was ein Spaß. Nicht ganz ungefährlich. Denn dieses Loch befindet sich in den Klippen zum Meer und so mancher Brecher kann unachtsame Schwimmer über die Klippe reißen. Diese ist zwar nicht besonders hoch, ich stelle mir das trotzdem recht ungesund vor.

Ich überrede den Zausel, vom Parkplatz aus hinab zu den Klippen zu klettern. Grenzwertig für ihn, da er nach seinem Schlaganfall ja nicht mehr richtig sehen kann. Bravo, es hat ihn nicht über die Klippen geschlagen. Belohnt wird dies mit einem griechischen Eiskaffee in einem Restaurant in der Nähe. Giola - Ein Felsenpool im MittelmeerGiola - Ein Felsenpool im Mittelmeer

Giola Lagune - Nicht ganz ungefährlich...!Giola Lagune - Nicht ganz ungefährlich...!

Wir übernachten an der Livadi Beach. Da kommt, je nach Wetter, nicht jeder mit seinem Fahrzeug hin. Wir schon – wir kommen überall hin. Es ist wunderschön und einsam dort. Die meiste Zeit gehört uns der Strand allein. Krawattenzwang gibt es an diesem Strand nicht.

Wir erreichen die andere Seite von Thassos. Hier ist es möglich, in die Berge zu fahren. Wir suchen uns ein paar wilde Strecken aus unserem Griechenland Offroadbuch heraus. Diese sind wirklich wild. Zwei Tage lang grasen wir alles ab. Wir sind begeistert.

Irgendwo da oben erreichen wir ein Bergdorf namens Kastro. Dies soll die erste Besiedelung der Insel gewesen sein. So sieht es auch immer noch aus. Die meisten Häuser bestehen aus aufgeschichteten Steinen. Viele Häuser sind inzwischen verfallen und geben dem Dorf einen verlassenen Eindruck. Und doch – das macht es aus. Wir quälen unseren Felix durch enge Gassen und landen in einer Ecke des Dorfes, das in der Saison sehr lebendig zu sein scheint. Uns wird zugewunken und wir erfahren, dass das Restaurant dort von einem Griechen geführt wird, der in Deutschland geboren wurde. Deutsch kann er nicht mehr. Zu lange her.

Kastro - Das älteste Dorf der InselKastro - Das älteste Dorf der Insel

Wir kehren ein und trinken das dortige National- bzw. Dorfgetränk: Limonade mit Honig. Auf der Speisetafel wird das sogar auf Deutsch angepriesen. Wir werden in einer überraschend herzlichen Art bedient. Dazu essen wir noch Käse- und Tsatsiki-Dips. Ich frage nach einem Kühlschrank-Magneten des Dorfes als Souvenir. Gibt es leider nicht mehr, erklärt uns die bedienende Dame. Doch 5 Minuten später liegt ein Magnet auf unserem Tisch. Die nette Dame hat diesen Magneten just von ihrem eigenen Kühlschrank zuhause abgenommen und uns geschenkt.

Brot brauchen wir auch noch. Für unser Frühstück morgen früh. Natürlich gibt es hier in den Bergen weder Bäckerei noch sonst einen Laden. Ich frage die Dame nach Brot. Kurze Zeit später liegt eine Tüte auf unserem Tisch mit 4 Schnitten superleckerem Brot. All das soll nichts kosten.

Das ist Griechenland!